Runter vom Sofa und den Bewegungsmangel bekämpfen

Runter vom Sofa und den Bewegungsmangel bekämpfen

Die Diagnose Bewegungsmangel bezeichnet eine unzureichende körperliche Betätigung, welche über einen längeren Zeitraum stattfindet und immer der Gesundheit schadet. Bei längerem Mangel an körperlicher Bewegung werden die Muskeln so gering beansprucht, dass die funktionelle Kapazität der Organe nicht optimal aufrecht erhalten wird und schwere Gesundheitsschäden eintreten können. Das bedeutet konkret; ohne ausreichende Bewegung werden bspw. Herz, Lunge und Nieren an Leistungsfähigkeit einbüßen.

Fehlende Energie, körperliche Behinderungen oder altersbedingte Gebrechlichkeit sowie Motivationslosigkeit führen häufig dazu, dass Menschen Bewegung und Anstrengung meiden. Auch bei einem langen Arbeitsalltag am Schreibtisch oder beim ständigen Stillsitzen in der Schule fehlt die körperliche Betätigung. Ohne einen Ausgleich, wie z.B. Sport am Nachmittag, kann ein solcher Lebensstil krankhafte Folgen haben. Besonders Kinder und Jugendliche, deren Freizeitgestaltung immer öfter am Computer oder vor dem Fernseher stattfindet, sind gefährdet. Aber auch ältere Menschen, die sozial isoliert leben oder gebrechlich sind, leiden nicht selten unter Bewegungsmangel. Vor allem Übergewicht ist eine Folge von körperlicher Passivität und führt zu einem gefährlichen Teufelskreis. Denn Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen sich gegenseitig. Ist das Normalgewicht erst einmal überschritten, so fällt jede Bewegung immer schwerer. Der Fettanteil im Körper nimmt zu, während der Muskelanteil und mit ihm die Kondition und Kraft abnehmen.

Außerdem werden die Wirbelsäule und die Gelenke in Mitleidenschaft gezogen. Rückenschmerzen und Haltungsschäden sind bei mangelnder Bewegung in der Regel nicht selten die Folge. Aber nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab, auch die meisten Organe arbeiten schlechter. Ein gesteigertes Herzinfarktrisiko ist hierbei nur ein Problem von vielen. Unter anderem lassen auch die Konzentrationsfähigkeit und das Kurzzeitgedächtnis nach. Sogar ernsthafte Depressionen können sich bei unzureichender körperlicher Betätigung entwickeln. Wer mehrmals in der Woche einer leichten sportlichen Betätigung nachgeht, ist im Alter nicht nur aktiver, sondern lebt auch länger. Studien haben gezeigt, dass sich der Gesundheitszustand von Sportlern und Sportmuffeln sehr unterscheidet. Selbst 80jährige Senioren, welche sich über einen längeren Zeitraum regelmäßig bewegen, sind deutlich gesünder als ihre Altersgenossen, bei denen die körperliche Beschwerden im Schnitt schon 16 Jahre früher einsetzten. Rüstige Senioren mit viel körperlicher Betätigung sind leistungsfähiger sowie stressresistente und seltener Krank.

Mangelnde Bewegung vorbeugen und bekämpfen! Um dem Bewegungsmangel und seinen gravierenden Folgen vorzubeugen, empfehlen Experten täglich 30 Minuten leichte körperliche Betätigung. Dazu gehören alltägliche Tätigkeiten, wie Treppensteigen, Gartenarbeit und Gehen oder Laufen. Die 30 Minuten können in mehrere Abschnitte eingeteilt werden. Zusätzlich sollte dreimal wöchentlich Sport unter aeroben Bedingungen getrieben werden, damit die Muskeln mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Joggen, Walking, Schwimmen oder Rad fahren sind geeignete Sportarten dafür. Diese sportlichen Aktivitäten steigern zudem die Fitness und sind das beste Mittel gegen Antriebslosigkeit und für gute Laune. Mit dem richtigen Fitnessprogramm lässt sich auch der innere Schweinehund spielend leicht bekämpfen und der leere Energiespeicher des Körpers gezielt aufladen. Auch wenn der Schweinehund den persönlichen Einstieg zunächst etwas schwer macht, sollten Betroffene grundsätzlich Freude an der ausgewählten Sportart haben. Des Weiteren sollte die gewählte Sportart den eigenen körperlichen Stand angepasst sein, denn ebenfalls der Gesundheitszustand sowie Gewicht, Alter und Fitnesslevel spielen eine wichtige Rolle.

Jogging und Walking sind die naturgemäßesten Bewegungsformen, weshalb Betroffene als Einstiegssportart auch mit Walking oder einer Mischung aus beidem beginnen sollten. Jogging zählt mit zu einer der effektivsten Ausdauersportarten, der Kalorienverbrauch ist bei dieser Sportart sehr hoch und der Körper wird bei jedem Lauftraining entgiftet. Der positive Stress, welcher bei dieser sportlichen Aktivität erreicht wird, stellt für den Körper eine gesunde Herausforderung dar, die der Körper wiederum mit der Produktion von Serotonin und Endorphin belohnt, wobei die Produktion dieser beiden Glückhormone das seelische Wohlbefinden des Läufers steigert. Vor dem täglichen Training sollte aber unbedingt eine fünf bis zehn minütige Aufwärmphase mit Dehnübungen stattfinden. Natürlich sollte die sportliche Aktivität langsam gesteigert werden, damit sich der Körper an die neuen körperlichen Aufgaben gewöhnen kann. Vor allem Menschen, welche zuvor kaum sportlich aktiv waren und unter hohem Übergewicht oder belastenden Herzerkrankungen leiden, sollten mit einer geringeren Belastungsintensität beginnen, um eine Überlastung des eigenen Körpers zu vermeiden …

Bewegung © Doris Heinrichs & Agamtb (Fotolia)

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