Die Frauenquote ist ein Tiefschlag für die Emanzipation
Schon im Jahr 1979 haben die Grünen, mit ihrer installierten Frauenquote in der Partei, vermutlich den Grundstein für die heute so innig diskutierte Besetzungspflicht bestimmter Führungspositionen mit Frauen begründet. Seitdem geistern immer wieder, nicht selten begleitet von bevorstehenden Neuwahlen, neue Diskussionen durch die Medien, welche auch die Quote von Frauen in Unternehmen oder in politischen Positionen erzwingen sollen bzw. die Gleichberechtigung auf den Führungsebenen reglementierten wollen.
Sinn sowie Zweck dieser reglementierten Quotenregelung ist, durch die Frauenquote ein gleichberechtigtes System zu erschaffen. Dieses soll die Differenzen, zum Beispiel bei der Bezahlung zwischen Mann und Frau reduzieren und so für eine emanzipierte wie auch gleichberechtigte Personalpolitik sorgen. Aber neben der Bezahlung steht vor allem der Sinn nach Gleichberechtigung und Emanzipation im 21ten Jahrhundert im Fokus der Befürworter dieser Frauenquote. Klar: Die letzten Jahrzehnte waren für die Frauenwelt berufsspezifisch wahrlich mit mehr als nur einem Stein begrenzt. Dennoch sollte man sich die Frage stellen, welches Bild diese erzwungene Quote eigentlich suggeriert. Zuerst muss man sich die Frage stellen, warum in den meisten Unternehmen nur 40% der Frauen eine gehobene Position bekleiden sollen müssen. Es scheint, als wären Frauen in Führungspositionen oder politischen Ämtern doch 10% weniger wichtig, als es die Männer sind.
Denn wer eine genderbezogene Verteilung von 60% Männern und 40% Frauen befürwortet, kann nicht wirklich für Gleichberechtigung sein. Im Gegenteil. Ein solches Verhalten zeugt nur von der Schaffung eines künstlichen Effekts, welcher im Kampf für die Frauenquote durch die Politik implementiert wurde. Dieser künstliche Effekt sagt nicht mehr aus, als dass man Frauen in entsprechenden Positionen akzeptiert. Nur eben nicht als gleichberechtigt, sondern erzwungen und prestigeträchtig. Die zweite elementare Frage ist, warum sich Mann und Frau in der heutigen Zeit nicht als faire Konkurrenten gegenüberstehen sollten. Die bildungspolitische Chancengleichheit wird in unserer Zeit definitiv gewahrt. Frauen studieren heute an Universitäten und Fachhochschulen ebenso selbstverständlich wie Männer das tun. Und die Ergebnisse sprechen häufig für die Damen, da viele hohe Bildungsabschlüsse in der Regel von eben diesen Damen angeführt werden.
Die meisten großen Unternehmen sind bereits seit langem zu der Erkenntnis gekommen, dass Frauen häufig sogar leistungsbereiter, kommunikativer und somit unternehmensorientierter arbeiten, als es so mancher männlicher Mitbewerber für sich selbst behaupten kann. Zusammenfassend sollte man sich also die Frage stellen, ob man der so sehr herbeigesehnten Emanzipation, mit dieser so innigen Diskussion um die Frauenquote, wirklich einen Gefallen tut. Letztendlich sollte man sich auf einen konstruktiven Wettkampf um die begehrten Stellen verständigen. Denn wenn die Frauenquote als Solche in der Art bestehen bleibt, wie sie in vielen Unternehmen bereits implementiert ist, werden Kritiker immer das Argument der statistischen Erfüllung ebendieser zur Argumentation heranziehen. Fakt ist, dass Frauen in den besagten Positionen absolut in der Lage sind, mindestens die gleiche Leistung zu erzielen, wie jeder ihrer männlichen Kollegen. Sinnvoller wäre aber, die Gesellschaft und somit auch den Arbeitsmarkt, eine Selbstentwicklung durchlaufen zu lassen.
Tut man dies nicht, könnten böse Zungen in naher Zukunft die Vermutung anstellen, dass viele Männer, trotz eventuell besserer Qualifikation, nicht mehr eingestellt werden. Und das nur, weil sie der zu erreichenden Frauenquote nicht zuträglich wären. Das haben die Frauen hierzulande aber sicher nicht mehr nötig. Dennoch sollte diese Erkenntnis den Frauen und den Männern gleichermaßen zu Denken geben: Männer, die in der heutigen Generation arbeiten, sollten das ultrakonservative Denkschema hinterfragen und die Frau am Steuer als vollwertig wie auch gleichberechtigt akzeptieren. Frauen sollten sich wiederum von den immer noch häufig verwurzelten traditionellen Gesellschaftsbildern emanzipieren und gerade in den technischen und politischen Wissenschaften noch mehr zeitgemäßes Engagement an den Tag legen. Nur dann wird Gleichberechtigung für beide Geschlechter auch wirklich gleichberechtigt sowie fair und transparent …
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